Kinderbibelwoche

ABRAHAM

  • Im wilden Türkisch-Kurdistan lag eine Stadt, die hieß Haran.
  • Fast 4000 Jahre sind es her, da herrschte dort ein reger Verkehr,
  • so sagen es die Archäologen. In diese Stadt war auch gezogen
  • eine große Sippe aus einer Stadt namens Ur, erreichte Haran nach langer Tour
  • und wurde dort sesshaft, richtete sich ein, um dort nun auf Dauer zu Hause zu sein.
  • Ein paar Namen aus der Sippe will ich nun nennen; die solltet ihr euch ins Gedächtnis einscannen.
  • Zunächst mach ich euch aufmerksam auf einen Herrn namens Abraham.
  • Der war verheiratet mit einer Frau, und die hieß Sarah, ganz genau.
  • Sie wohnten dort sehr angenehm, doch hatten sie ein großes Problem:
  • Sie lebten schon lange auf der Welt; doch hatt’ sich kein Nachwuchs eingestellt.
  • Sie hatten schon alles ausprobiert; doch schließlich hatten sie resigniert:
  • „Wir werden nun wohl bald schon sterben und werden niemandem was vererben.
  • Zum Glück sind wir von Verwandten umgeben, die sorgen für uns, solange wir leben!“
  • Doch dann geschah es, dass Abraham ganz plötzlich die Stimme des HERRN vernahm.
  • Der hat den Abraham berufen und sprach: „Los, mach dich auf die Hufen!
  • Geh weg aus diesem schönen Land, wo deine Sippe einst Heimat fand,
  • verlasse alle deine Verwandten, auch deine Freunde und Bekannten,
  • Zieh einfach los, ich zeig dir schon das Ziel deiner ganz besondren Mission.
  • Dafür versprech ich dir ohne Säumen mehr als in deinen kühnsten Träumen:
  • Du sollst ein Völkervater werden, in dir sollen gesegnet sein alle Menschen auf Erden.
  • Ja, ich weiß, noch hast du nicht mal ’nen Sohn, überlass das nur mir, ich schaffe das schon!“
  • Als Abraham sich wieder gefangen, ist er zu seiner Frau gegangen
  • und sprach zu ihr: „Komm, pack deine Sachen, wir wolln uns auf die Reise machen,
  • und zwar für immer, nicht bloß für ’n paar Wochen – denn Gott der HERR hat zu mir gesprochen.“
  • Die Verwandtschaft kam gleich angefetzt und war ganz einfach nur entsetzt:
  • „Du willst jetzt deine Heimat verlassen? Bei dir fehlen da oben wohl ein paar Tassen!
  • Du ziehst in die Wüste, weißt nicht wohin – du hast wohl einen getrübten Sinn!“
  • Doch Abraham sagte: „Wenn Gott der HERR spricht, dann widersetzt man sich ihm nicht!“
  • So nahm der Abraham nun seine Frau, seine Knechte und Mägde und sagte: „Tschau!“
  • So folgte er des HERRN Gebot; mit ihm kam auch sein Neffe Lot,
  • der nahm auch seine Mischpoche mit, seine Frau, seine Töchter, die Frauen zu dritt.
  • Auf Kamele packten sie alles, samt ihren Zelten, denn Autos gab es damals nur selten.
  • So zogen sie durch die Wüste hin. waren gespannt auf den Neubeginn.
  • Schließlich kamen sie in ein Land, das wurde Kanaan genannt.
  • Da sprach der HERR: „Hier bist du richtig, hör zu, was ich sage, denn das ist wichtig:
  • Dies Land will ich deinen Nachkommen geben, dass sie für immer darin leben.
  • Ja, ich weiß, dir fehlt noch immer der Sohn – überlass das mal meiner Organisation!“
  • Und Abraham vertraute dem HERRN: „Was du mir sagst, das glaube ich gern!“
  • So baute Abraham einen Altar dem HERRN, der ihm erschienen war.
  • Dann setzte er sich in sein Zelt und besah sich diesen Teil der Welt.
  • Doch lange Zeit später, nach vielen Wochen, ist eine Hungersnot ausgebrochen:
  • Es gab nichts zu beißen für Mensch und Vieh, und Abraham sprach: „Ich hab Kohldampf, und wie!
  • Lasst uns jetzt nach Ägypten ziehen und dieser Hungersnot entfliehen.“
  • So zogen sie los, doch bei einer der Pausen bekam der Abraham Muffensausen:
  • Er dachte: „Meine Frau ist so schön anzusehen, auf die werden die Ägypter voll abgehen!
  • Die ist ja noch schöner als Heidi Klum, für die bringen mich die Ägypter um,
  • werfen mich einfach in den Nil, als Fraß fürs nächste Krokodil!
  • Doch dazu hab ich keine Lust!“ Drauf sprach der Abraham selbstbewusst
  • zu Sarah, seiner schönen Frau: „Befolge, was ich sag, genau:
  • Wenn man dich fragt, wie du denn heißt, sag, dass du meine Schwester seist.
  • Nun ja, dann werden sie dich kaufen, doch ich werd nicht im Nil ersaufen!“
  • Und so ist es dann auch geschehen, als die Grenzbeamten Sarah gesehen,
  • meldeten sie gleich dem Pharao: „Wir haben ’ne Frau für dich, oho!
  • Die sticht selbst Nofretete aus, wir schicken sie dir mal ins Haus!“
  • Und Sarah tat, was ihr Mann ihr gesagt, und hat einen auf „Schwester“ gemacht.
  • Der Pharao hat sie sich beschaut und rief dann laut: „Das wird meine Braut!
  • Schickt ihrem Bruder Schafe, Kamele, damit es ihm an gar nichts fehle!“
  • Der Abraham hat alles fröhlich kassiert und sich dabei doch ein wenig geniert.
  • So ganz okay war das nicht, das wusste er schon – und wie kam er nun noch an einen Sohn?
  • Doch bald schon in der nächsten Nacht ist der Pharao aufgewacht:
  • Ihm tat der ganze Körper weh, vom Ohrläppchen bis zum großen Zeh,
  • und bald schon wurde es ihm klar, dass dies wohl eine Strafe war,
  • weil er die Sarah sich geschnappt, so kam er zu ihr angetappt
  • und sprach zu ihr: „Sag es genau: Bist du womöglich Abrahams Frau?“
  • Da konnte Sarah nicht länger lügen, sie wollte den Pharao nicht mehr betrügen.
  • Der war ein anständiger Kerl, zum Glück, und gab dem Abraham die Sarah zurück,
  • schickt’ ihn mit vielen Geschenken nach Haus, so ging die Geschichte glücklich aus.
  • Sie kamen wieder nach Kanaan, doch dort fingen die Probleme erst richtig an:
  • Der Abraham hatte große Herden, die mussten von Hirten gehütet werden.
  • Doch Lot, sein Neffe, war ebenfalls reich und hatte auch große Herden zugleich.
  • Das führte zu einer großen Misere: Die Hirten kamen sich stets in die Quere,
  • ja, dauernd gab es großen Rabatz, denn es fehlte für alle der nötige Platz.
  • Die Hirten rückten sich auf die Pelle und prügelten sich an der Wasserstelle.
  • Abraham hat dies mitbekommen und darauf den Lot sich vorgenommen:
  • „Das muss doch nicht sein, dass wir uns streiten, wir sollten uns friedlich trennen beizeiten.
  • Ich gebe dir die freie Wahl, wo ich hingeh, ist mir egal.
  • Such dir die beste Gegend aus, wo du hingehst, zieh ich mich raus.“
  • Und Lot sprach grinsend: „Na, meinetwegen! Da muss ich nicht lange überlegen!
  • Hier im Gebirge ist alles so trocken, das kann mich wirklich nicht verlocken!
  • Doch unten im Tal gibt es Wasser die Fülle, dort wohnt man so richtig in einer Idylle.
  • Und außerdem gibt es dort unten ’ne Stadt, die so manchen Komfort zu bieten hat.
  • Die Stadt, die heißt Sodom – da zieh ich hin, so schnapp ich mir den Hauptgewinn.
  • Onkel Abraham kann ich nur ehrlich bedauern, der wird dort oben im Gebirge versauern!“
  • So trennten sich die beiden im Frieden; Abraham blieb oben, und Lot ging hienieden.
  • Er wusste wohl nicht, was man in Sodom getrieben; sonst wär’ er wohl lieber im Gebirge geblieben!
  • Doch kaum war Lot Bürger von Sodom geworden, da rückten Truppen an vom Norden:
  • Es nahte Elams König Kedor-Laomer, die Sodomiter fielen vor Schreck fast ins Koma!
  • Sie waren früher seine Vasallen; doch nun warn sie von ihm abgefallen.
  • Da kannte Kedor kein Pardon: „Die bring ich wieder zur Raison!“
  • Schnell nahte er sich Sodoms Toren; dort rief man laut: Wir sind verloren!
  • Zitternd zog man zum Kampf hinaus, doch bald war dieser Krieg schon aus:
  • Den König von Sodom schlugen sie tot - die Stadt stand nun offen, mit ihr auch Lot.
  • So wurde Sodom ganz ungehindert von Kedors Soldaten ausgeplündert.
  • Was man nur fand, nahm man im Nu – und auch den armen Lot dazu,
  • verschleppte ihn im großen Haufen, um ihn als Sklaven zu verkaufen.
  • Nur ein Verschleppter konnte entkommen und lief zu Abraham, ganz benommen:
  • „Dein Neffe ist gekidnappt worden; nun ist er auf dem Weg nach Norden.“
  • Abraham trommelte die Knechte zusammen, alle, die seinem Hause entstammen,
  • dreihundertachtzehn an der Zahl, und plünderte sein Arsenal.
  • Er rüstete sie mit Waffen aus, dann zog er los mit Sturmgebraus,
  • er jagte mit ihnen quer durchs Land, bis er schließlich den Neffen fand.
  • Er sah die Entführer im Lager verweilen; drauf entschied er, die Schar seiner Knechte zu teilen.
  • Und als die Nacht dann angebrochen, sind sie leise ans Lager gekrochen.
  • Der Überfall verlief im Nu, man befreite den Lot, der schrie: „Juchhu!“
  • Die Entführer flohen in großen Scharen dorthin, woher sie gekommen waren.
  • Und dabei ließen sie zum Glück auch ihre gesamte Beute zurück:
  • Menschen, Teppiche und auch Gold – das wurde nun wieder heimwärts gerollt.
  • Nein, Abraham behielt nichts für sich, gab’s in Sodom zurück ganz ordentlich
  • und sprach zu Lot nach der ganzen Aktion: „Pass gut auf dich auf, mein Bruderssohn!“
  • Dann wandt’ er von Sodom sein Angesicht. Einen Sohn – den hatte er immer noch nicht.
  • Dann legte Abraham sich schlafen und träumte süß von Kamelen und Schafen.
  • Doch wurde der Traum bald unterbrochen, denn Gott hat selbst zu ihm gesprochen:
  • „Geh schnell heraus aus deinem Zelt und schau nach oben zur Himmelswelt.
  • Sieh dir da oben die Sterne an: Glaubst du, dass jemand die zählen kann?“
  • Abraham blickte zum nächtlichen Himmel, staunte über das Sternengewimmel.
  • Da sagte Gott: „Präg es dir ein: So zahlreich solln deine Nachkommen sein,
  • wie du nun siehst am Himmel ferne das nicht zu zählende Heer der Sterne.“
  • Abraham dachte: „Ich hab keinen Sohn – und soll Nachkommen haben in Million?“
  • Abraham hob die Augenbrauen und sprach: „Ich will dem HERRN vertrauen.
  • Was Gott in seinem Worte sagt, dem will ich glauben unverzagt.
  • Der schafft es sogar, auch wenn alle lachen, einen Gruftie wie mich noch zum Vater zu machen.“
  • Darüber hat Gott sich so richtig gefreut und sprach: „Nehmt den euch als Vorbild, ihr Leut!“
  • Und dann an einem schöne Tage – es war grad ’ne heiße Wetterlage,
  • sprach Abraham: „Weil ich so schwitze, sitz ich im Schatten bei der Hitze.“
  • So döste er dort leicht benommen; doch dann sah er drei Männer kommen.
  • Drauf sprang er auf, lief ihnen entgegen, begrüßte sie, wie sie’s im Orient pflegen,
  • forderte sie auf mit Bitten und Flehen, an seinem Zelt nicht vorüberzugehen,
  • versprach ihnen, ihre Füße zu waschen. „Und dann“, sprach er, „gibt’s was zu naschen.
  • Kommt bitte schnell bei mir herein; ihr sollt nun meine Gäste sein.“
  • Abraham sprintete zu seinem Zelt, hat schnell bei Sarah ’nen Kuchen bestellt,
  • hat dann auch flugs ein Kalb geschlachtet, zu zeigen, wie hoch er diesen Besuch achtet,
  • deckt’ ihnen den Tisch unter einem Baum, der trug die Last der Speisen kaum:
  • Es gab Milch und Kuchen und Kalbsgebrät und Butter in Lindner-Qualität.
  • Die drei füllten sich kräftig den Magen; danach fingen sie an zu sagen:
  • „Das war ein tolles Essen, wow! Doch wo war eigentlich deine Frau?“
  • Abraham sprach: „Sie sitzt im Zelt, weil es ihr dort am besten gefällt.“
  • Da sprachen die drei gemeinsam: „Oh ja, in zwölf Monaten sind wir wieder da.
  • Und bis dahin hat, ja, gib gut Acht, die Sarah ’nen Sohn zur Welt gebracht.“
  • Sarah hat im Zelt alles mitgehört und dachte bei sich: „Die sind wohl gestört!“
  • Ja, sie fing an, sich vor Lachen zu biegen: „Wie soll ich alte Frau denn noch Kinder kriegen?
  • Das ist doch völlige Idiotie! Die wissen wohl nichts von Biologie!“
  • Doch die drei Männer meinten es ernst: „Es wird Zeit, Sarah, dass du uns kennenlernst.
  • Wieso hast du denn laut gelacht und dazu auch bei dir gedacht,
  • wir erzählten hier wohl bloß Jägerlatein? Sollte dem HERRN was unmöglich sein?
  • Dir wird dein Grinsen noch vergehen; in einem Jahr wirst du es sehen!“
  • Da blieb der Sarah der Atem stocken, so sehr war sie über sich selbst erschrocken.
  • So hatten die Männer ihre Worte gesprochen; darauf sind sie nun aufgebrochen.
  • Sie wollten nun nach Sodom gehen, um dort mal nach dem Rechten zu sehen.
  • Abraham ist mit ihnen gegangen; ihn hatte so eine Ahnung befangen,
  • dass er in dieser Dreimännerschar dem lebendigen Gott selbst begegnet war.
  • Dann gingen zwei der Männer voran, bei Abraham blieb der dritte Mann.
  • Der nahm nun auch kein Blatt vor den Mund und tat sogleich seine Pläne kund:
  • „Ich weiß von all den üblen Sachen, die die Leute da unten in Sodom machen.
  • Ich schau nicht mehr zu, was sie dort verrichten; ich werd die ganze Stadt vernichten!“
  • Den Abraham packte der Graus: „Wie krieg ich Lot denn bloß dort raus,
  • zumindest mit seiner ganzen Familie, wenn schon nicht mit der Immobilie?“
  • Ihm wurde so richtig flau im Magen, und so erdreistete er sich zu fragen:
  • „Du bist doch gerecht vor allen Dingen; du kannst doch nicht zugleich auch Gerechte umbringen!
  • Wenn nur 50 Gerechte in der Stadt noch wären – würdest du dann sie auch noch verheeren?
  • Du musst doch gewiss vor allen Sachen einen Unterschied zwischen gerecht und gottlos machen!“
  • Der Andere sprach: „Bei meinem Leben - sind 50 Gerechte da, will ich vergeben!“
  • Und Abraham fing zu feilschen an: „Sagen wir: 45 Mann!
  • Sagen wir: 40, 20, 10 – müsste die Stadt dann auch vergehn?“
  • Der Andere sprach: „Du brauchst gar nicht zu werben – selbst bei zehn Gerechten werd ich die Stadt nicht verderben.
  • Um dieser zehn willen, die dort wohnen, würd’ ich die ganze Stadt verschonen.“
  • Da kehrte Abraham wieder heim und machte sich darauf 'nen Reim:
  • „Das war’s dann wohl! Ich möchte wetten: Die Stadt ist nun nicht mehr zu retten!“
  • Die zwei anderen Männer waren nach Sodom gewandelt, wir ahnen, dass ’s sich um zwei Engel handelt.
  • Der Weg dort nach unten war nicht leicht; sie haben Sodom am Abend erreicht.
  • Dort sahen sie Lot in der Affenhitzen unten im kühlen Stadttor sitzen.
  • Lot sprang gleich auf, lud sie zu sich ein und sprach: „Ihr sollt meine Gäste sein!“
  • Es war so, dass die beiden zunächst gedachten, lieber im Freien zu übernachten.
  • Doch der Lot, der ließ einfach nicht locker, bis sie mitkamen und saßen auf seinem Hocker.
  • Lot freute sich, dass ihn die beiden besuchen und bewirtete sie freundlich mit frischem Kuchen.
  • Sie waren schon müde und nicht mehr ganz wach, da hörten sie draußen ’nen irren Krach:
  • Denn vor Lots Tür – die zum Glück war verrammelt! – haben sich Sodoms Männer versammelt.
  • Ihre Rufe drangen durchs ganze Haus: „Lot, rück uns die beiden Männer raus!
  • Du sollst die beiden uns übergeben, dass die hier ihr blaues Wunder erleben!
  • Das soll ihr letzter Abend werden, den die beiden erleben auf Erden!“
  • Da ging Lot runter und sprach mit den Bossen, die Tür hat er gleich hinter sich geschlossen.
  • Er sprach: „Was ihr wollt, ist unverzeihlich, denn Gastfreundschaft, die ist mir heilig!
  • Ihr könnt mir und meiner Familie was tun, doch meine Gäste, die bleiben immun!“
  • Die Leute riefen: „Schaut an den Neuen! Reißt hier das Maul auf, das wird dich noch reuen!
  • Rückst du uns nicht deine Gäste raus, dann machen wir eben dir den Garaus!“
  • Lot presste den Rücken ganz fest an die Tür und dachte bei sich: „Nur weg von hier!“
  • Doch die Leute stürmten auf ihn ein, es schien sein letztes Stündlein zu sein.
  • Was dann geschah, war sensationell: Eine Hand von hinten packte ihn schnell,
  • zog ihn hinein ins sichere Haus, dann ging die Hand noch mal hinaus,
  • und daraufhin, es ist nicht zu verstehen, konnten die Leute alle nichts sehen.
  • Blind irrten sie in der Gegend umher, fanden die Tür zu Lots Haus nicht mehr.
  • Da sprach am Ende ein jeder Mann: „Mit denen legen wir uns nicht noch mal an!“
  • Die Engel sprachen: „Lot, pack deine Sachen, ihr müsst euch schnell auf die Socken machen.
  • Wir sind gesandt von Gott dem HERRN, um Sodom morgen zu zerstörn.

 

 

  • Denn die Leute wolln nichts wissen von Gottes Geboten, tun stets genau, was der HERR verboten<>
  • Drum will der HERR die Stadt verderben, und alle in ihr sollen sterben.“
  • Doch Lot sprach: „Meine Töchter hier oben, die wollten sich grad mit zwei Männern verloben.
  • Ich laufe rüber und sage Bescheid und sage ihnen: Macht euch bereit!“
  • Er kam, doch sie nahmen ihn einfach nicht ernst, sagten grinsend: „Sieh zu, dass du dich entfernst!
  • Was du behauptest, ist doch nur zum Lachen, wir werden uns doch nicht lächerlich machen!
  • Es war schon bald Morgen mittlerweile, die beiden Engel drängten zur Eile
  • „Lass deine sieben Sachen stehn, sonst wirst du gleich noch untergehn!“
  • Lot wollte noch seinen Haushalt sortieren, da riefen die Engel: „Kannst du nicht kapieren?
  • Der Countdown läuft allmählich ab, so langsam wird es richtig knapp.“
  • Lot suchte noch sein Portemonnaie, und rief nur immer: „O weh, o weh!“
  • Da wurden die Engel militant, packten den Lot an seiner Hand,
  • packten die Töchter und auch die Frau, wurden dabei auch etwas rau,
  • schleiften sie bald durchs Stadttor ins Freie, riefen nur immer: „Dawai, Dawaie!“
  • Dann sprachen sie: „Nun los und rennt hoch aufs Gebirge, so schnell ihr könnt!
  • Und seid vor allem nicht so dumm und dreht euch auf dem Wege um!“
  • Da sprach der Lot doch ganz erschrocken: „Ich war schon lange nicht mehr joggen!
  • Betrachtet doch nur mein Körpergewicht: Bis oben reicht meine Puste nicht!>
  • Doch dahinten ist Zoar, ’ne kleine Stadt; dahin schaff ich’s so gerade, dann bin ich platt!“>
  • Da sprachen die Engel: „Okay, okay, die ist in Ordnung, deine Idee!
  • Dann lauft dorthin hier untenrum, doch dreht euch dabei bloß nicht um!
  • Habt ihr’s gehört: Bloß nicht umdrehen! Und sich auch nicht ein bisschen umsehen!“
  • Die Engel sagten nur noch „Tschau“, dann liefen sie los: Lot, die Töchter, die Frau.
  • Sie liefen ’ne ganze Weile schon, da geschah hinter ihnen ’ne Explosion:>
  • Auf Sodom regnet’ es Schwefel und Feuer; die Wirkung war ganz ungeheuer:
  • Es rauchte und knallte und zischte, oha – Von Sodom war schließlich nichts mehr da.>
  • Es war nun alles auf einmal verschwunden, wo gestern sich noch die Stadt befunden.
  • Doch Lot sah nach vorne und nicht nach hinten; er hörte nicht auf, nach Zoar zu sprinten
  • Doch als der dort ankam, während Sodom noch schwelte, stellte er fest, dass eine fehlte:
  • Seine Töchter waren da, das konnte er sehen – Doch was war mit seiner Frau geschehen?
  • Die Neugier hatte sie gezwickt; drum hatte sie sich umgeblickt,
  • und drauf war sie, das klingt jetzt hart, zu einer Salzsäule erstarrt.
  • Sie ließ sich nicht reanimieren; Lot musste ohne sie weitermarschieren.
  • Und Abraham ging zum Gebirgesrand, wo er zuvor mit den Engeln stand,
  • und sah von dort sofort direkt: Gott hat nun sein Gericht vollstreckt.
  • Was Gott in seinem Worte sagt, das gilt, auch wenn’s uns nicht behagt.
  • Dass Gottes Wort gilt auch nach Jahren, hat Abraham dann auch erfahren:
  • Auch wenn man es nicht glauben kann: Sarah wurd’ schwanger von ihrem Mann.
  • Genau ein Jahr später, wie Gott es geschworen, hat sie ihm einen Sohn geboren.
  • Sie und ihr Mann konnten’s nicht fassen, dass Gott sein Wort hatte wahr werden lassen.
  • „Ja“, sprach Abraham, „Gott, der kann es, dabei bin ich so alt wie der Heesters Johannes!“
  • Und Abraham hat daran gedacht, wie Sarah vor einem Jahr noch gelacht,
  • und dachte: „Nun wird Gott über uns lachen. Daraus will ich einen Namen machen.
  • ‚Isaak’ soll er heißen im Leben, ‚Gott lächelt’ – so lässt sich das wiedergeben.“
  • Ja, lachen dürfen auch wir am Ende über die unerwartete Wende.
  • Denn Lot und Abraham wolln uns belehren, stets gut auf Gottes Wort zu hören
  • und es dabei stets ernst zu nehmen, zum Trotz allen Verstehensproblemen.
  • Denn das gilt im Osten wie im Westen: Wer zuletzt lacht, lacht am Besten.
  • Den Rest der Geschichte kennen wir hier im Norden: Aus Abraham ist ein Volk geworden
  • „Mein Augapfel“, so hat Gott es genannt; uns ist es als Israel bekannt.
  • Gott hat es zum Segen für alle gemacht; aus ihm wurde der eine zur Welt gebracht,
  • den Gott als Retter zu uns gesandt. Drum hat er ihn „Jesus“, den Retter, genannt.
  • Wer nur auf diesen Jesus schaut, nur ihm und seinem Wort vertraut,
  • der geht nicht unter in Gottes Gericht: Das ist es, was Gott uns allen verspricht.
  • Hören wir nur auf Gottes Wort, dann werden wir leben – hier und dort!

 

 

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